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Brauchen wir wirklich alles, woran wir uns gewöhnt haben? Ist es so schwierig mit weniger Komfort, weniger Materiellem und weniger hektisch zu leben? Veränderungen zu bewirken und in eine noch nicht klare Zukunft aufzubrechen, braucht Mut. Und ein gemeinsames Bild, eine positive Erzählung, wie die aussehen kann. Gemeinsame Vorstellungen können ungeahnte Energie freisetzen und uns kreativ, neugierig und mutig machen.
Auf ökumenischen Begegnungen in Lichtenrade entwickeln wir gemeinsame Vorstellungen – für Lichtenrade, für Tempelhof-Schöneberg, für uns: 
Sonntag, 9. März: Gemeinsam.unterwegs. Ökumenischer Auftaktgottesdienst
 11 Uhr, Salvatorkirche, Pfarrer-Lütkehaus-Platz 1, 12307 Berlin 
Donnerstag, 13. März: Aufbruch.Neuland. Nachhaltige Entwicklung im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, mit Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann
 18 Uhr, Gemeindesaal Salvator,&nbsp;Pfarrer-Lütkehaus-Platz 1, 12307 Berlin
Donnerstag, 20. März: Werte.Wandel. Bioladen „Grünschnabel“/Wohnprojekt
 18 Uhr, Alte Mälzerei, Steinstr. 41, 12307 Berlin
Donnerstag, 27. März: Schöpfung.morgen. Jugendbeteiligung „Was wir wollen“
 18 oder 19 Uhr, Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Rackebüller Weg 64, 12305 Berlin
Donnerstag, 3. April: Fakten.Gefühle. Seniorenbeteiligung „Fairer Kaffee“
 14 bis 16 Uhr, Gemeindesaal Salvator,&nbsp;Pfarrer-Lütkehaus-Platz 1, 12307 Berlin
Donnerstag, 10. April: Weg.Ziel. Was wird aus unserem Wasser?
 18 Uhr, Dorfteich Lichtenrade, Alt-Lichtenrade, 12309 Berlin

Ev. Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg

Brauchen wir wirklich alles, woran wir uns gewöhnt haben? Ist es so schwierig mit weniger Komfort, weniger Materiellem und weniger hektisch zu leben? Veränderungen zu bewirken und in eine noch nicht klare Zukunft aufzubrechen, braucht Mut. Und ein...

Passionszeit mit ökumenischen Begegnungen in Lichtenrade

Zwei weitere Gemeinden sind jetzt dabei: Im Oktober wurde die Gemeinde Mariendorf-Ost und im Dezember die Gemeinde Berlin-Lichtenrade mit dem ökumenischen Siegel <a href="https://www.faire-gemeinde.org/die-idee/" target="_blank">"Faire Gemeinde"</a> ausgezeichnet. Der Kirchenkreis gratuliert herzlich und hat natürlich auch den beiden Gemeinden je ein fair produziertes Rollup mit Holzgestell zur Siegelverleihung geschenkt.
Mit den beiden Neulingen gibt es jetzt insgesamt vier ausgezeichnete "Faire Gemeinden" in Tempelhof-Schöneberg: Am längsten ist Marienfelde bereits dabei, Apostel-Paulus wurde ebenso wie der Kirchenkreis im November rezertifiziert, und Mariendorf-Ost und Lichtenrade sind gerade erst dazu gekommen.&nbsp;
Gemeinsam ist allen, dass es gilt, Fairness und Nachhaltigkeit im Großen wie im Kleinen zu bedenken. Das fängt bei relativ leicht umsetzbaren Punkten wie&nbsp;Catering und Papierbestellung an, wird dann aber schnell ein großes Thema, wenn Fragen wie Baumaterialien, Dämmung und Heizung verhandelt werden.&nbsp;
Das Spannende an dem Siegel ist, dass es nicht den Status Quo belohnt, sondern von den Ausgezeichneten fordert, sich konsequent mit dem Thema zu beschäftigen und die Nachhaltigkeit&nbsp;weiter zu entwickeln.&nbsp;In diesem Sinne laden wir alle Tempelhof-Schöneberger Gemeinden ein: Kommt ins Team, begebt euch mit uns auf den Weg zu immer mehr fairen Gemeinden im fairen Kirchenkreis!
Fairness-Beauftragte im Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg ist Sabine Damm-Jahn. Sie beantwortet gern Fragen von weiteren Interessent*innen:&nbsp;<a href="mailto:damm-jahn@kg-lira.de">damm-jahn@kg-lira.de</a>

Zwei weitere Gemeinden sind jetzt dabei: Im Oktober wurde die Gemeinde Mariendorf-Ost und im Dezember die Gemeinde Berlin-Lichtenrade mit dem ökumenischen Siegel "Faire Gemeinde" ausgezeichnet. Der Kirchenkreis gratuliert herzlich und hat natürlic...

Faire Gemeinden im Fairen Kirchenkreis - es werden mehr!

Ein Weihnachtsgeschenk besonderer Art: Die Apostel-Paulus-Kirche ist die zweitgrößte Kirche Berlins und wird in Zukunft mit Biogas beheizt. Über zündende Ideen und klimaneutrales Handeln unter dem Dach von Kirchen ein Interview mit Superintendent Michael Raddatz und Pfarrerin Martina Steffen-Elis. 
In der Schöneberger Apostel-Paulus-Kirche entsteht im Keller, unter dem Altar, ein Blockheizkraftwerk. Wie schaut das genau aus?
 
RADDATZ: Das Blockheizkraft ist ein kleiner Block,circa 1,30 Meter lang,&nbsp;80 Zentimeter breit und 1,30 Meter hoch. Das Kraft-Wärme-Kopplungssystem, arbeitet, kurz gesagt, wie ein Automotor, nur dass die viele Abwärme zum Heizen genutzt wird. Den Großteil des Jahres heizt das Kraftwerk allein. Wird es richtig klirrend kalt, hilft die bisher genutzte Gasheizung, die noch nicht alt ist, mit. 
Zukünftig heizen wir mit aus Reststoffen gewonnenem Biogas. Je nach Wetterlage nutzen wir das neue Blockheizkraftwerk und zusätzlich das bisherige Gasthermensystem, um diese riesige Gewölbekirche warm zu bekommen. &nbsp;
 
Warum ist die Entscheidung für ein Blockheizkraftwerk gefallen, wie funktioniert es? 
 
RADDATZ: Die Frage liegt auf der Hand, denn es gibt momentan unterschiedliche Wege, durch Strom oder Gas Wärme zu erzeugen. Wir arbeiten ja zusammen mit der GASAG Solution zusammen, der Innovationsabteilung der GASAG, die unterschiedliche, nachhaltige Wärmelösungen entwickeln und prüfen. 
Das Blockheizkraftwerk war das einzige Angebot, bei dem wir in oder an der Kirche baulich nichts ändern müssen. Bei anderen Heizungstypen wie Wärmepumpen oder Solarpanels hätten wir umfänglich unter den Augen des Denkmalschutzes umbauen müssen. So aber stimmt das Verhältnis von Aufwand und Nutzen, denn das hier angewandte Prinzip ist die Kraft-Wärme Kopplung. So fiel die Entscheidung: das Blockheizkraftwerk passt technisch sehr gut zu dieser Kirche. 
STEFFEN-ELIS: Das Blockheizkraftwerk wird in den Heizungskeller eingebaut, wo auch die bisherige Gastherme steht. Im Kirchraum verändert sich nichts, aber im Heizungskeller haben wir eine zusätzliche Feuerschutztür eingebaut und wir lassen den Elektro Hauptverteilung erneuern. Da der neue Anschluss durch den umliegenden öffentlichen Paulusgarten verlegt wurde, war es auch das Startsignal an unsere Nachbar*innen: Die Apostel-Paulus-Gemeinde macht Ernst und die Kirche wird klimaneutral. Der Zeitplan stimmt, Mitte November kommt das Blockheizkraftwerk. 
Wie hoch sind die Investitionskosten und wer bezahlt sie? 
 
RADDATZ: Die Stiftung Denkmalschutz bezahlt auf zehn Jahre die Wartung und Anschaffung des Heizkraftwerkes. Zusätzlich erhält die Gemeinde von der Stiftung jährlich 20.000 Euro für den laufenden Betrieb, denn Biogas kostet mehr als klassisches Gas. Die bereits erwähnten Umbauten bezahlt die Gemeinde.
 
Neuland für die Ev. Kirche sind Contracting-Verträge. So ein Vertrag ist die Basis für das Kraftwerk. Welche Leistungen bietet dieser und wozu verpflichtet er die Gemeinde?
 
RADDATZ: Im Grunde schließen wir einen Vertrag darüber, dass die Kirche auf 16 Grad beheizt wird. Anders als bisher kümmern wir uns nicht mehr um die Wartung der neuen und der alten Anlage. Das wird durch diesen Vertrag gewährleistet. Dazu mussten wir den Zugang zu den Anlagen ermöglichen, was wir auch notariell wie eine Art „Wegerecht“ festgeschrieben haben. 
STEFFEN-ELIS: Wir haben ja wenig Personal in unseren Kirchengemeinden und probieren mit diesem auf zehn Jahre gebundenen Contracting-Vertrag aus, ob das ein Zukunftsmodell ist. Beispielsweise kann ich mir Contracting-Verträge auch für andere Bereiche wie Baumaßnahmen vorstellen. Da sind wir in gewisser Weise auch Modellregion und probieren etwas für alle Gemeinden in der Landeskirche aus. 
STEFFEN-ELIS: Wir haben ja alles sehr genau geprüft und für die Apostel-Paulus Kirche ist das momentan der einzig gangbare Weg. Sie ist die zweitgrößte Kirche Berlins und wird täglich auf 16 Grad geheizt. Da sind wir bei den Kirchen mittlerweile eher die Ausnahme. Und das bringt auch Vorteile mit sich. So greifen Konzertveranstalter noch viel mehr auf unsere Kirche zurück, weil ihre bisherigen Kirchen als Konzertorte im Winter ausfallen. 
Die Kirche liegt mitten im Schöneberger Akazienkiez, wo auch obdachlose Menschen rund um die Kirche den Tag verbringen. Welche Auswirkungen hat das?
 
STEFFEN-ELIS: Das hat viele Auswirkungen, vor allem auch in der kalten Jahreszeit. Wir sind ein Teil von #Wärmewinter, der diakonischen Hilfen von Berlin. Zu uns kommen in den Wintermonaten auch Menschen mit geringem Einkommen, die zu Hause aus finanziellen Gründen ohne Heizung leben. Das betrifft schon lange nicht nur Obdachlose. Auch das war für die Stiftung Denkmalschutz ein gutes Argument, uns zu fördern, damit Menschen in dieser Kirche weiter einen warmen Ort finden, den sie zuhause nicht mehr haben oder weil sie kein Zuhause haben. 
Das Projekt ist durch die Zusammenarbeit mit dem EUREF Campus entstanden. Wann und wie zündete die Idee, eine so große Kirche sei als ein klimaneutrales Gebäude ein passender Ort?&nbsp; 
 
RADDATZ: &nbsp;Wir haben vor drei Jahren mit dem Pfarrkonvent das bei uns im Bezirk liegende Innovationszentrum EUREF besucht und erlebt, wie es die Klimaziele seiner Gebäude mit den 5.000 Mitarbeiter*innen ohne staatliche Förderung erfüllt. Das war schon sehr eindrucksvoll. So kam unser Wunsch, die Kirche klimaneutral zu heizen mit dem Wunsch des Innovationszentrums zusammen, ein großes Gebäude klimaneutral auszustatten.&nbsp; &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
 
STEFFEN-ELIS: Innerkirchlich sind die Richtlinien im kirchlichen Klimagesetz noch mal strenger. Denn das Klimagesetz sieht diesen Heizungstyp bisher nicht vor. So ist leider noch nicht geklärt, ob wir in Zukunft von der Klimaschutzabgabe befreit sind. Für die Apostel-Paulus-Kirchengemeinde waren das im vergangenen Jahr allein 9082 Euro, die wir als C02 Kompensation gezahlt haben.&nbsp; 
Viel zu große Kirchen, deren Heizkosten von den Gemeinden gar nicht mehr bezahlt werden können, gibt es überall. Manche Gemeinden prüfen nun, ob beheizte Kirchenbänke ein Ausweg sind. Was sagen Sie? 
 
STEFFEN-ELIS: Beheizte Kirchenbänke sind für die Apostel-Paulus-Kirche ungeeignet. Seit der &nbsp;Coronazeit halten wir die Kirche sieben Tage die Woche offen. Neben vielen Konzerten und Veranstaltungen haben wir die soziale Beratung durch das Berliner Arbeitslosenzentrum in unseren Kirchraum geholt. Auf diese Weise ist die Kirche noch viel mehr zum Zentrum geworden und die Menschen im Kiez kommen außerhalb des Gottesdienstes hierher. Gleichzeitig haben wir auch nach dem offiziellen Taufjahr noch viele Nachfragen nach den klassischen Amtshandlungen. Hier geschieht täglich so viel mehr als nur der wöchentliche Gottesdienst.&nbsp; 
RADDATZ: Es gibt verschiedene Heizungstypen und ein Pilotprojekt in Charlottenburg-Wilmersdorf probiert zusammen mit der Technischen Universität Berlin in der Lindenkirche Bankheizungen aus. Bei dieser Kirche handelt es sich aber im Wesentlichen um eine rein gottesdienstliche Nutzung. Geklärt werden soll auch die Frage, ob Bankheizungen Nässe und Schimmel im Raum befördern. &nbsp;
 
Ich erhoffe mir, dass wir mit den unterschiedlichen Heizungstypen nicht in Konkurrenz gehen, sondern den jeweiligen Bedarf der Kirchen ermitteln. Mit der Apostel-Paulus-Kirche sind wir für die gesamte Landeskirche zu einem „Pilotprojekt“ für richtig große Kirchen geworden.
 
Das Interview führte Cornelia Schwerin

Ein Weihnachtsgeschenk besonderer Art: Die Apostel-Paulus-Kirche ist die zweitgrößte Kirche Berlins und wird in Zukunft mit Biogas beheizt. Über zündende Ideen und klimaneutrales Handeln unter dem Dach von Kirchen ein Interview mit Superintendent ...

Apostel Paulus: Erste  Großkirche Berlins wird klimaneutral

Die Apostel-Paulus-Kirche in Schöneberg wird die erste klimaneutrale Kirche in Berlin.
Eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit den hohen Auflagen des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen, stellt immer eine besondere Herausforderung dar. Im Falle der großen Apostel-Paulus-Kirche in Berlin-Schöneberg kommt noch eine Bausubstanz dazu, die auf den ersten Blick wenig geeignet ist für eine CO²-neutrale Wärmeversorgung. Ohne Gebäudedämmung benötigt das Heizsystem Vorlauftemperaturen von ca. 80°C, weit jenseits optimaler Einsatzbedingungen für eine Wärmepumpe. Vor diesem Hintergrund war klar: Das ausgegebene Ziel, diese Kirche als erste überhaupt in Berlin, CO2-neutral zu machen, ist ambitioniert. Erreicht wird es durch ein Blockheizkraftwerk, das die GASAG Solution Plus im Rahmen eines Contracting-Vertrags installiert und wartet. Die Anlage wird mit zertifiziertem Biogas betrieben, das ausschließlich aus Bioabfällen und landwirtschaftlichen Reststoffen erzeugt wird. Im Gegensatz zu anderen klimaneutralen Lösungen sind für den Einbau des Blockheizkraftwerkes nur minimale bauliche Maßnahmen innerhalb der Kirche und keine Änderungen am äußeren Erscheinungsbild nötig. Gleichzeitig bleiben damit alle Optionen für zukünftige Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz oder alternative Energiekonzepte offen. 
Bereits zu Weihnachten soll die Anlage Wärme für die Gemeinde und geplante Veranstaltungen bereitstellen. Als Nebenprodukt der Wärmegewinnung wird Biostrom erzeugt, der von der Kirchengemeinde ins Netz eingespeist wird.
Das ambitionierte Projekt wurde durch eine Kooperation zwischen dem Evangelischen Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg, dem EUREF-Campus und der GASAG AG ermöglicht. Die Stiftung Denkmalschutz Berlin fördert die klimaneutrale Wärmegewinnung in der denkmalgeschützten Kirche für zehn Jahre.

Die Apostel-Paulus-Kirche in Schöneberg wird die erste klimaneutrale Kirche in Berlin.

Eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit den hohen Auflagen des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen, stellt immer eine besondere Herausforderung dar. Im Fa...

Passionszeit mit ökumenischen Begegnungen in Lichtenrade

Faire Gemeinden im Fairen Kirchenkreis - es werden mehr!

Apostel Paulus: Erste Großkirche Berlins wird klimaneutral

Klimaschutz und Denkmalschutz unter einem Gewölbe